Das Projekt FREIRÄUME nimmt immer konkretere Formen an. Nachdem in zwei teilnehmenden Kommunen die Testphasen abgeschlossen sind, steht für Sarah Reisinger, Projektleiterin bei der Stabsstelle Wirtschaftsförderung des Rhein-Neckar-Kreises, fest: „In den Kommunen besteht nachweislich großes Interesse und die Themen neue Arbeitswelten, Coworking und Begegnungsorte für Vereine und weitere Gruppen sind hier sehr wichtig. Das Engagement der Menschen vor Ort ist gefragt und vorhanden – und auch die Stadtverwaltungen gehen hier mit großem Einsatz zur Sache.“
Im Einzelnen stellt sich die Situation in den einzelnen Kommunen wie folgt dar:
Ausstellungen, Meetings und Workshops – und sogar eine Hochzeit: Die Testphase des Projekts FREIRÄUME in der Villa Menzer stieß auf hohes Interesse in Neckargemünd. Acht Wochen lang lief die Testphase, dann folgte im Juli ein Evaluationsworkshop, wieder unter breiter Beteiligung der Bevölkerung. „Wir haben uns sehr gefreut, dass so viele Menschen die Villa Menzer in den vergangenen Wochen genutzt haben. Sowohl die rege berufliche Nutzung als auch die vielen Veranstaltungen haben gezeigt, dass Neckargemünd eine lebendige Stadtgesellschaft und Kulturszene hat, die nur auf passende Räumlichkeiten wartet. Doch nun liegt viel Arbeit vor uns, bis die FREIRÄUME 2025 richtig starten können“, sagte Bürgermeister Frank Volk in diesem Rahmen. Im nächsten Schritt erarbeitet comoon, die Begleitagentur der Testphase, einen Abschlussbericht, der dem Gemeinderat im September vorgelegt wird. Der entscheidet über den Start der Umsetzungsphase. Erst danach kann die Villa wieder geöffnet und gegebenenfalls noch weiter baulich angepasst werden.
In Eberbach hat sich der Gemeinderat nach einer erfolgreichen Testphase bereits im März für die Umsetzungsphase entschieden, hier steht ein FREIRAUM in der ehemaligen RNZ-Redaktion am Neuen Markt 13 zur Verfügung. Vom 7. Juli bis zum 6. August lud hier sowie in weiteren, derzeit leerstehenden Räumlichkeiten in der Eberbacher Innenstadt eine Kunstausstellung zum Spaziergang durch die Innenstadt ein. Diese Idee kam so gut an, dass unabhängig davon weitere Hausbesitzer das Konzept kurzfristig kopiert und eigene Ausstellungen auf die Beine gestellt haben. Tobias Soldner, der hier das Projekt begleitet, freut sich: „Wir haben gezeigt, was alles möglich ist in den Leerständen.“ Bald sollen hier weitere Immobilien zu FREIRÄUMEN werden.
Wilhelmsfeld kam erst etwas später zum Projekt und steht daher noch am Anfang: Hier erstellt derzeit ein Planungsbüro ein Gutachten und ein Konzept zur Sanierung der Autohalle, in der die FREIRÄUME entstehen sollen. Im Herbst wird der Gemeinderat über die Ergebnisse beraten und beschließen, ob eine Testphase vorbereitet werden kann.
Eine vierte Kommune zur Projektteilnahme steht derzeit noch nicht fest. „Aktuell laufen aber Gespräche“, verrät Reisinger. Für Eberbach und Neckargemünd gelte es nun, den Betrieb der FREIRÄUME so zu konzipieren, dass er auch über die offizielle Projektdauer hinaus langfristig möglich ist. „Dafür ist noch viel vorzubereiten, zu planen und auch zu renovieren“, sagt die Projektleiterin. Aktuell laufen außerdem Vorbereitungen, um eine gemeinsame Buchungsplattform im Rahmen des Projekts zu testen. Damit sollen Nutzerinnen und Nutzer kommunenübergreifend Plätze in den FREIRÄUMEN buchen können.
Zuletzt aktualisiert: 2. Oktober 2023