Sanieren gegen den Klimawandel

Holz sieht nicht nur schön aus, sondern kann auch helfen, den Klimawandel zu bekämpfen. Wie sich das im Bau umsetzen lässt, war Thema einer Kooperationsveranstaltung der Architektenkammer BW und der Stabsstelle Wirtschaftsförderung des Rhein-Neckar-Kreises. Unter dem Titel „Gut Holz – Alle Neune beim Bauen im Bestand durch Beratung und Förderung“ waren knapp 50 Architektinnen und Architekten sowie Vertretungen aus öffentlichen Institutionen im Heidelberger CHAPEL zu Gast, um sich über die vielfältigen Unterstützungs- und Fördermöglichkeiten bei Bau- und Sanierung mit Holz beraten und weiterbilden zu lassen.

Mit der CHAPEL – früher US-amerikanische Kirche, heute aufwändig renoviertes Bürgerzentrum – hatte Mitinitiatorin Susanne Böhm von der Architektenkammer den Ort bewusst gewählt, denn der Infoabend nahm insbesondere Ausbau und Modernisierung alter Gebäude in den Blick. Nach der Begrüßung durch Astrid Fath, Vorsitzende der Kammergruppe Rhein-Neckar-Kreis, und Dorothee Wagner, Leiterin der Stabsstelle, erhielten die Teilnehmenden Einblicke in die vielfältigen Fördermöglichkeiten für die Nutzung von Holz bei solchen Vorhaben. Denn: „Herkömmliches Bauen ist für mehr als die Hälfte des Müllaufkommens in Deutschland sowie für ungefähr 40 Prozent der CO2-Emissionen verantwortlich“ erklärte Barbara Pfister vom Ministerium für Ernährung, Ländlicher Raum und Verbraucherschutz Baden-Württemberg. Da bei der Gebäudeherstellung mit Holz bis zu 90% weniger CO2 verbraucht wird, verfolgt das Land schon seit 2018 eine Holzbau-Offensive.

Aber nicht nur das Klima, auch der ländliche Raum kann enorm profitieren, wenn alte oder verfallene Gebäude modernisiert oder umgenutzt werden und so verschlafene Dorfmitten neu beleben. Dabei helfen können unter anderem Gestaltungsbeiräte, sagt Carmen Mundorff von der Architektenkammer Baden-Württemberg. In ihrem Vortrag erläuterte sie, wie Gestaltungs- und, seit neustem, auch Ortsentwicklungsbeiräte die Kommunen im Land bei Bauvorhaben beratend unterstützen können.

Ob allerdings ein Bauprojekt überhaupt in Angriff genommen wird, hängt oft von einer passenden Förderung ab. Das Wissen über Beratungs- und Fördermöglichkeiten ist daher von großer Wichtigkeit. Wo es sie gibt und was dabei zu beachten ist, darüber informierten Natalie Schloß vom Regierungspräsidium Karlsruhe und Barbara Schäuble vom Rhein-Neckar-Kreis. Dabei wurde klar: Einen Mangel an Angeboten, beispielsweise von L-Bank, KfW oder verschiedenen Ministerien, gibt es nicht. „Mit unserer Veranstaltung wollten wir dazu beitragen, dass diese nun auch wahrgenommen werden“, so Schäuble.

Zuletzt aktualisiert: 15. Juni 2023