Wehende EU-Fahnen © Fotolia / Grecaud Paul

Rural Vision Week: Visionen für 2040

Eine langfristige Vision für ländliche Gebiete bis 2040: Das war das Ziel der Rural Vision Week, zu der das Europäische Netzwerk für die Entwicklung des ländlichen Raums (ENRD) geladen hatte. Das Hauptprogramm der Online-Veranstaltung umfasste acht interaktive Workshops zu verschiedenen den ländlichen Raum betreffenden Themen. Hier wurden Überlegungen und Visionen der teilnehmenden Bürger und Organisationen aus verschiedenen ländlichen Regionen der EU zusammengetragen und festgehalten. Dabei ergaben sich u. a. folgende Ergebnisse:

 

  • Grüne ländliche Zukunft: Ländliche Gemeinden müssen dazu befähigt werden, Verantwortung für die grüne Agenda übernehmen zu können. Starke und flexible politische Rahmenbedingungen sind nötig, um Vertrauen aufzubauen und grüne Investitionen voranzutreiben, am besten mithilfe einer unterstützenden Regierung, die lokale Ansichten in ihre Politik integriert. 
  • Digital-gestützte innovative ländliche Zukunft: Durch den Ausbau von Infrastruktur, menschlichen Fähigkeiten und Technologien soll die Digitalisierung vorangetrieben werden. Zudem müssen Gemeinden zur Entwicklung und Unterstützung eines „digitalen lokalen Innovationssystems“ befähigt werden. 
  • Gerechte und integrative ländliche Zukunft: Integration, Zugänglichkeit und Flexibilität müssen gewährleistet sein, um Vertrauen aufzubauen und Richtlinien und Lösungen zu entwickeln, die für alle funktionieren. Daten, Informationen und best-practice-Beispiele müssen gesammelt, weitergegeben und genutzt werden. 
  • Rolle der Landwirtschaft und der Lebensmittelproduktion bei der Bildung einer widerstandsfähigen ländlichen Zukunft: Das Ernährungssystem muss umweltfreundlicher und Versorgungsketten müssen wiederständiger werden, um sie an Veränderungen wie auch zu Krisenzeiten anpassen zu können. Dies gelingt mit der Unterstützung von Landwirten, indem Zugang zu Ressourcen geschaffen und Verhandlungsstärke gefördert wird. 
  • Starke und dynamische ländlich-städtische Partnerschaften: Ländliche Gebiete müssen neu bewertet und effektiv befähigt werden, damit ihre Stimme gehört wird. Wissen und Informationen müssen geteilt und Unterstützung bereitgestellt werden, um Leistungsfähigkeit zu entwickeln. 
  • Dynamische ländliche Gebiete: Die Attraktivität des Lebens im ländlichen Raum muss gesteigert werden, indem mithilfe von innovativen und vorwärtsschauenden Lösungen die Bereiche Transport, Dienstleistungen und Arbeit ausgeweitet werden. Dazu muss ein effizienter und transparenter politischer Rahmen geschaffen werden, der den ländlichen Gemeinden hilft, die Unterstützungen der EU an ihre Bedürfnisse anzupassen.
  • Vielfältige und widerstandsfähige ländliche Gebiete: Widerstandsfähigkeit und Vielfältigkeit von ländlichen Gemeinden kann erreicht werden, wenn sich diese spezialisieren und auf lokaler, regionaler und nationaler Ebene verbunden und vernetzt sind. 
  • Leute, Politik, Praxis – neue ländliche Realität einführen und stärken: Die administrative Zusammenarbeit und Koordination müssen geregelt werden. Dabei sollten Instrumente so einfach wie möglich sein, spürbare Auswirkungen haben und flexibel genug sein, um maßgeschneiderte Lösungen zu erlauben.

Auf diesen Ergebnissen will die Kommission eine Mitteilung zu einer langfristigen Vision für ländliche Gebiete aufbauen, die im Laufe des Sommers veröffentlicht werden soll.

Zuletzt aktualisiert: 5. Mai 2021