Frische Ideen für Tourismus und Klimaschutz: Erfolgreiche Bewerbung im nationalen Förderaufruf „Modellprojekte Smart Cities“
Das Bundesministerium des Inneren, für Bau und Heimat hat unlängst die neu ausgewählten „Modellprojekte Smart Cities“ veröffentlicht. Unter den bundesweit 28 geförderten Projekten ist auch der Verband Region Rhein-Neckar mit dem Antrag „Smarter, nachhaltiger Tourismus“. Verbandsdirektor Ralph Schlusche freut sich über diese Förderzusage: „Die Modellprojekte 2021 stehen unter dem Motto „Gemeinsam aus der Krise: Raum für Zukunft“. Der Tourismus, die Kulturschaffenden und die Freizeitangebote waren durch die Pandemie maximal betroffen – wir freuen uns mit diesem Projekt nun zusätzliche, unterstützende Impulse als Region geben zu können.“
„Der Fokus des Antrags liegt auf einem nachhaltigen, smarten und umweltbewussten Start aus der Krise“, erläutert Gesamtprojektleiter Boris Schmitt, „Daten sind dabei genauso wichtig wie die Vernetzung aller Akteure – digital und analog. Innovative Ideen und klimabewusstes Handeln sind dabei Treiber.“ Ebenso sollen die Erfahrungen aus der Krise zur Entwicklung neuer touristischer Ideen und Angebote genutzt werden. Dabei eignet sich der Tourismus besonders für diese Betrachtung, da er sich als Querschnittsbranche aus vielen Modulen und Aspekten, wie bspw. Mobilität, Besucherlenkung, Gastronomie und Hotellerie, Kultur und Events, Naherholung und Freiflächen sowie Stadt und Land zusammensetzt. „Diese Vielfalt sorgt dafür“, so Tourismusreferentin Daniela Hirsch, „dass geeignete, intelligente und nachhaltige Strategien und Maßnahmen für `den Tourismus` zu einer breiten Strahlkraft in die ganze Region und in viele andere Branchen und Sektoren führen werden.“
Daumen hoch für ein neues Format
Maßgeblich an dem Projekt beteiligt sind der Rhein-Neckar-Kreis und die Stadt Heidelberg. Gemeinsam haben die Akteure viele Ansätze und Ideen zu funktionalen Räumen und vernetzten Stadt-Umland-Beziehungen entwickelt, die nun im Projekt umgesetzt werden sollen: „Wir möchten, dass auch im Ländlichen Raum, in den mittleren und kleineren Kommunen Ankerpunkte geschaffen werden. Dies können beispielsweise multifunktionale Räume sein, die Co-Working-Spaces und Urlaub auf dem Land verbinden. Oder das Kulturerlebnis aus einer weiter entfernten Oper in die Fläche transportieren“, unterstreicht Danyel Atalay, der Leiter der Stabsstelle Wirtschaftsförderung des Rhein-Neckar-Kreises die Ideenvielfalt im Projektantrag.
Ein weiteres Teilprojekt des Antrages ist ein regionaler Datenmarktplatz, der alle vorhandenen Akteure in Form von Wertschöpfungsketten gezielt miteinander vernetzt. Dazu kann auf Vorarbeiten wie dem Metropolatlas Rhein-Neckar sowie das im Dezember 2020 gestartete Datenportal Rhein-Neckar zurückgegriffen und diese weiter ausgebaut werden: „Wir streben ein offenes und sektorübergreifend Plattform-Ökosystem an, welches den konkreten Nutzen von Daten und Anwendungen in den Mittelpunkt stellt“, so der Teamleiter Kooperative Dateninfrastrukturen der Metropolregion Rhein-Neckar GmbH, Heinrich Lorei. Auf Grundlage dieses Datenmarkplatzes können dann sowohl neue touristisch Serviceleistungen angeboten, als auch der „Digitale Erlebnisraum“ aufgebaut werden: „Er wird ein individualisierter und bedarfsorientierter Service sein, der Informationen und Dienstleistungen samt Mobilitätsangebote bündelt, um den Nutzerinnen und Nutzer einen leichten und partizipativen Zugang zu den Kultur- und Freizeitangeboten zu ermöglichen – bei gleichzeitiger Digitalisierung der kulturellen Zusammenarbeit und Verringerung des Individualverkehrs,“ beschreibt Robert Montoto, Leiter des Kulturbüros der Metropolregion Rhein-Neckar das ambitionierte Ziel.
Zahlreiche weitere Teilprojekte und die Einbindung der ganzen Region sind geplant. Starten wird das Gesamtprojekt, das auf 5 Jahre ausgelegt ist, voraussichtlich im September mit der Erstellung einer rahmengebenden Strategie, damit die angedachten Maßnahmen die maximale Wirkung entfalten werden.
Zuletzt aktualisiert: 18. September 2023