Mehr Klimaschutz und –resilienz für Kommunen

„Die Hochwasserschäden dieses Jahr sowie die Zunahme an Hitzetagen in den vergangenen Jahren zeigen deutlich, dass die Gemeinden im Land den Aspekt einer klimaresilienten Kommunalentwicklung zukünftig noch ernster nehmen müssen“, sagt der Minister für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, Peter Hauk MdL. Sein Ministerium hat daher eine neue Förderlinie aufgelegt, die diese Aspekte besonderes in den Fokus nimmt und Gemeinden dabei unterstützt, entsprechende Maßnahmen umzusetzen.

Für eine moderne Strukturentwicklung mit Berücksichtigung des Klimawandels sollen künftig durchdachte hitze- und wassersensible Dorf- und Stadtentwicklung besonders bei Wohnumfeldmaßnahmen in den Mittelpunkt gestellt werden. Sogenannte Schwammstädte und –dörfer sind hierfür gute Beispiele.

Vier Gemeinden starten jetzt als Vorreiter mit der neuen Förderlinie „Modellgemeinden Nachhaltige Strukturentwicklung“ oder kurz „MOGENA“. Sie ist eine Weiterentwicklung der bisherigen Förderung der Schwerpunktgemeinden im Entwicklungsprogramm Ländlicher Raum (ELR). „Klimaschutz- und Klimaresilienz werden von diesen Gemeinden als wesentliche Bausteine einer zeitgemäßen Strukturentwicklung erkannt und umgesetzt“, betont Minister Hauk.

Das gemeinsame Ziel müsse es sein, eine lebenswerte Umgebung für die Bürgerinnen und Bürger zu bewahren und gleichzeitig die Zukunftsfähigkeit der Gemeinden zu sichern. Viele Kommunen des Ländlichen Raums seien hier bereits aktiv. „Den Klimawandel zu bekämpfen und gleichzeitig Maßnahmen zu ergreifen, um sich an dessen Folgen anzupassen, das ist eine kommunale Querschnittsaufgabe, die schon heute in vielen Gemeinden erkannt wurde. Wir würdigen mit der neuen Förderlinie ‚MOGENA‘ genau dieses Engagement und schaffen Anreize, dass auch weitere Kommunen sich dieser Aufgabe annehmen“, erläutert Minister Hauk.

Auch in ländlichen Kommunen des Rhein-Neckar-Kreises sind Anträge auf MOGENA möglich. Hierzu hat die Stabsstelle Wirtschaftsförderung im Frühjahr bei einer Informationsveranstaltung mit dem Regierungspräsidium Karlsruhe informiert. Interessenten, die nähere Informationen wünschen, können sich jederzeit gerne beraten lassen. Die Antragstellung ist ganzjährig möglich, die nächste Auswahlrunde findet im Juli 2025 statt. Da die Zusammenstellung der notwendigen Unterlagen und der notwendige Beteiligungsprozess zur Ausarbeitung der Bewerbung einige Zeit in Anspruch nimmt, sollten interessierte Gemeinden den Prozess bereits jetzt starten.

Bei einer Bewerbung sind von den Gemeinden die folgenden Handlungsfelder intensiv zu bearbeiten:
1. Flächensparende Siedlungsentwicklung;
2. Demografische Entwicklung;
3. Schutz von Natur und Landschaft, insbesondere im Sinne von kommunalem Klimaschutz und Klimaresilienz.

Das Spektrum der möglichen Projekte für „MOGENA-Gemeinden“ ist groß. Besondere Akzente erhofft sich das Land auch im Bereich innovativer kommunaler Wohnumfeldmaßnahmen wie beispielsweise die Entsiegelungen von Dorfplätzen, die Integration von Wasserrückhaltearealen im Ort, die Schaffung von kleinen schattenspendenden und kühlen Parks, die Verschattung innerörtlicher Areale durch Baumbepflanzungen oder dem Umbau mit wasserspeichernden Bodenbelägen. Daneben sind auch weiterhin die klassischen Themen der kommunalen Strukturentwicklung, wie etwa der demographische Wandel, Schaffung attraktiver Wohn- und Arbeitsverhältnisse oder eine angemessene Grundversorgung, wichtig.

Zuletzt aktualisiert: 11. September 2024