Zwei Menschen stehen vor einem Whiteboard, an Tischen sitzen Menschen, die den Daumen hoch recken

FREIRÄUME werden gestaltet

Ein Klimalehrgarten für Neckargemünd und eine Kulturstraße für Eberbach, ein Start-up Hub für Nußloch und ein Repair-Café für Wilhelmsfeld – die Ideen sprudelten in den Präsenzworkshops des Projekts FREIRÄUME, die vom 5. bis zum 8. April vor Ort stattfanden. Bürgerinnen und Bürger der beteiligten Gemeinden waren aufgerufen, sich mit ihren Ideen zur Ausgestaltung einzubringen – viele folgten der Einladung: Zwischen 20 und 40 Personen waren jeweils zu den verschiedenen Terminen zusammengekommen, um gemeinsam Zukunftspläne zu schmieden.

„Der Workshop war sehr gelungen, kreativ, kommunikativ und mit guten Ergebnissen. Alle Teilnehmenden waren engagiert in und bei der Sache“, berichtet Tobias Soldner, Sachgebietsleiter Kultur-Tourismus-Stadtinformation der Stadt Eberbach, der dort für das Projekt verantwortlich ist. „Anfängliche Skepsis bei dem ein oder anderen Teilnehmenden ist der Erkenntnis gewichen, dass das Projekt für Eberbach eine sehr gute Chance ist, die Freiräume – ehemals Leerstände – für die Zukunft gut aufzustellen. Die Moderation war lebendig und sehr gelungen“, hebt er hervor.

Projektleiter Patrick Schütz von der Stabsstelle Wirtschaftsförderung des Rhein-Neckar-Kreises ist ebenfalls zufrieden mit dem Verlauf der Workshops: „Hier wurden sehr viele Ideen entwickelt und gemeinsam eingeordnet nach Machbarkeit und Originalität. Dabei war der Austausch durchgehend konstruktiv, es gab einen sehr fairen Umgang untereinander und es herrschte stets eine gute Stimmung.“

Auch der Neckargemünder Bürgermeister Frank Volk war angetan: „Es ist begeisternd, wie vielfältig sich die Neckargemünder Bürgerinnen und Bürger in das Projekt FREIRÄUME einbringen. ‚Aufbruchstimmung‘ bezeichnet das wohl am besten“, sagte er, und weiter: „Ich spüre, dass das Projekt FREIRÄUME von solch einer breiten Basis getragen ein großer Erfolg wird!“

Wichtiger inhaltlicher Schwerpunkt war die mögliche Nutzung der jeweiligen multifunktionalen Räume zum Coworking, zusammen mit innovativen, smarten Tourismusangeboten und nutzungsoffenen Räumen eine der drei Säulen des Projekts FREIRÄUME. „Hier haben sich vor allem verschiedene Selbstständige aus allen Orten mit sehr unterschiedlichen Bedarfen zu Wort gemeldet, die sich entsprechende Lösungen wünschen. Aber auch Beschäftigte im ‚Dauer-Homeoffice‘ und Pendler haben Interesse signalisiert“, sagt Schütz. „Die Mehrheit der Ideen gab es jedoch zu den nutzungsoffenen Räumen.“ Insbesondere Platz für Vereine werde in allen vier Gemeinden dringend benötigt; viel Sympathien gab es auch zu generationenübergreifenden Begegnungsräumen.

Auswertung und Ausarbeitung

Nun folgen die Auswertung der Ideen und die Ausarbeitung konkreter Konzepte, wie Lisa Herrmann von der Wirtschaftsförderung der Gemeinde Nußloch umreißt: „Die Gemeinde verfolgt das Ziel, ein Bürgerzentrum mit Schwerpunkt Gesundheit in der Massengasse 91 zu etablieren. Es haben bereits Expertinnen und Experten aus dem Gesundheitsbereich sowie ein Arbeitskreis bestehend aus Gemeinderatsmitgliedern Ideen entwickelt, wie ein solches Bürgerzentrum mit Leben gefüllt werden kann. Durch den Beteiligungsworkshop hatte nun die Bürgerschaft die Möglichkeit ihre Ideen und Visionen einzubringen. Das Ergebnis hat die Ideen der Vorarbeiten bestärkt, aber auch nochmals neue Gesichtspunkte aufgebracht. Nun geht es mit dieser Fülle an Ideen in die Konzeptphase!“

Auch Stefan Lenz, erster Bürgermeister-Stellvertreter von Wilhelmsfeld, blickt zuversichtlich auf die nächsten Wochen und Monate: „Nach einem gut besuchten Workshop sind wir guter Dinge, dass wir ein Konzept erstellen werden, das alle drei Säulen bedient. Darin wird das Gebäude Autohalle der Ausgangspunkt sein, um die sich aber noch weitere FREIRAUM-Ideen im Ort gruppieren. Wohnen, Arbeiten und Leben im Ort sollen so vorangetrieben werden. Die erste Konzeption wird der Gemeinderat noch im Juni beraten.“

Ulrich Bähr, geschäftsführender Vorstand der Agentur CoWorkLand eG, die gemeinsam mit den Gemeinden die Konzepte erstellt, betont: „Die FREIRAUM-Konzepte werden nicht am grünen Tisch geplant – die Workshops machen es uns möglich, Angebote zu entwickeln, die in den Gemeinden auch wirklich gebraucht werden. Die Ideen und Bedarfe der Bürgerinnen und Bürger kennen wir nun – jetzt geht es darum, wie das sinnvoll, smart und zukunftsweisend in den bestehenden Räumen umgesetzt werden kann, wo auch Grenzen sind, wie der Bedarf nach Coworking mit anderen Wünschen und Ideen zusammengebracht wird und wie sich das Ganze auch wirtschaftlich darstellen lässt. Daran werden wir nun in der nächsten Phase intensiv arbeiten.“

Im Juni sollen die Konzepte für alle vier Gemeinden stehen, über den Sommer folgt die Beschlussphase mit den jeweiligen Gemeinderäten. In einer anschließend geplanten Testphase werden Bürgerinnen und Bürger die Inhalte der Konzepte dann live vor Ort erproben und im Anschluss Verbesserungsvorschläge einreichen können.

Zuletzt aktualisiert: 18. September 2023