Tomorrow Camp LEADER Kraichgau, Bild: D. Wagner

Einzigartiges Entwicklungsprogramm

Das Land hat den Bewerbungsprozess für die Auswahl der LEADER-Regionen für die Förderperiode 2023-2027 gestartet.

„Es gibt kein anderes Regionalentwicklungsprogramm im Land, das den Regionen vor Ort mehr Möglichkeiten zur Gestaltung und Weiterentwicklung bietet.“ Das sagte der baden-württembergische Minister für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Peter Hauk im Rahmen der virtuellen Auftakt-Veranstaltung für die anstehende Bewerbungsphase. Vor rund 115 online zugeschalteten Zuschauenden aus ganz Baden-Württemberg wurde der Ausschreibungstext vorgestellt. Damit liegen nun die Rahmenbedingungen vor, nach denen sich die Regionen bewerben können. Die Bewerbung in Form eines regionalen Entwicklungskonzeptes muss bis zum 22. Juli 2022 in Stuttgart eingereicht werden.

Mehr als 20 Regionen im Land haben bereits ihr Interesse bekundet, sich für die kommende Förderperiode mit einem regionalen Entwicklungskonzept als LEADER-Aktionsgruppe zu bewerben. Die im Wettbewerbsverfahren ausgewählten Regionen können sich dann ab 2023 über einen Fördermitteletat zwischen 2,3 und 2,8 Millionen Euro EU-Mittel freuen. Insgesamt stehen 46 Millionen Euro aus Mitteln der EU zur Verfügung. Hinzukommen bis zu 20 bis 25 Mio. Euro aus Landesmitteln.

Die Lokale Aktionsgruppe (LAG) Kraichgau hat die Hausaufgaben bereits gemacht: Alle 17 Kommunen der Gebietskulisse haben mit ihren Gremien entschieden, eine Bewerbung zu unterstützen. Fünf weitere Kommunen wollen sich mit Ihren Ortsteilen der Gebietskulisse anschließen und haben hierfür die Zustimmung der Gemeinderäte. Nun geht es daran, gemeinsam das Entwicklungskonzept auszuarbeiten. Begonnen wurde bereits im September: Beim Tomorrow Camp arbeiteten Kraichgauerinnen und Kraichgauer zwei Tage eine gemeinsame Vision für die Region im Jahr 2035 aus. In Folge-Workshops werden diese Visionen mit konkreten Zielwerten für die anstehende LEADER-Phase bis 2027 untermauert. Parallel wird der Ist-Zustand mit einer Strukturdatenanalyse erhoben, sowie die Region mittels einer Stärken-Schwächen-Betrachtung einer Tiefenanalyse unterzogen.

Im Mittelpunkt der LEADER-Förderung stehen Vorhaben, die die interkommunale Zusammenarbeit und den Tourismus stärken. Darüber hinaus sollen Antworten auf aktuelle Herausforderungen, wie etwa den demografischen Wandel, Nahversorgung und Ressourcenschutz, entwickelt und erprobt werden. „LEADER soll künftig mehr als bisher auch einen aktiven Beitrag zur Umsetzung des Europäischen Green Deal leisten“, so Hauk. Die Regionen werden ermutigt sich bei ihren regionalen Entwicklungsstrategien mit aktuellen Fragen auseinanderzusetzen, innovative und kreative Strategien zu entwickeln sowie Neues zu erproben. „Wir haben jetzt die Chance, mit neuen Ideen die Voraussetzungen für eine sorgfältige Weiterentwicklung zu schaffen. Ziel ist es, mit den bereitgestellten Mitteln erhebliche positive Veränderungen für die jeweilige Region zu bewirken“, so Minister Hauk.

Diesen Ball nimmt die Vorsitzende von LEADER-Kraichgau, Sulzfelds Bürgermeisterin Sarina Pfründer, gern auf: „Wir wollen über vier Landkreisgrenzen hinweg vernetzend agieren und den Kraichgau weiter aktiv gestalten. LEADER kann und soll uns helfen Ideen zu verwirklichen, um in den kleinen Dörfern, Städten und Gemeinden im ländlichen Kraichgau die bestmögliche Lebensqualität zu bieten. Wichtig ist uns auch, dabei die Besonderheit des ländlichen Lebens nicht aus den Augen zu verlieren. Wir stellen uns gern dem Wettbewerb und sind uns sicher, gemeinsam mit ganz vielen Mitmachenden ein zukunftsweisendes und überzeugendes Entwicklungskonzept zu erarbeiten.“

Dank der LEADER Förderung konnten in den vergangenen sechs Jahren fast 50 Projekte im Kraichgau finanziell unterstützt werden. Alle Förderprojekte finden sich hier.

Zuletzt aktualisiert: 30. November 2021